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Konzept

Vom Tafelbild zum strukturalen Objekt – ein Konzept

 

Was ist ein Bild? Diese Frage ist Ausgangspunkt meiner Überlegungen. Alle mir bekannten Definitionen haben gemeinsam: Ein Bild muss flächig, flach, tragbar, rahmbar sein.


„Bild, unter anderem in der bildenden Kunst eine Darstellung auf einer Fläche...“ Wikipedia

 

Seit Jahren falte oder zerknülle ich auf verschiedene Arten noch feuchte, fertig gemalte Bilder (Acryl auf Leinen), um sie nach einer aufwendigen Trocknung noch rechtzeitig vor gänzlicher Verhärtung zu entfalten. Ich bearbeite und entfalte sie solange, bis mir die Faltung und die Form des Umrisses konveniert und ich zufrieden bin. Das ursprünglich gemalte Bild ist verschwunden. Ich nenne die Arbeit „Faltenbild“, oder „fold-unfold“ und frage mich: Ist das noch ein Bild? Ist es ein Objekt? Eine Skulptur?

Seit Jahren versuche ich, das zerknitterte, gefaltete „Übergangsobjekt“, meist mehr oder weniger einer Kugel, einem „Kopf“, einem „Fetzenschädel“ ähnelnd, nicht zu öffnen, es nicht zu entfalten. Meine getriebene Neugier, der Wunsch hineinzuschauen war stärker als mein Konzept. Zuletzt gelang es mir, vier „Köpfe“ nicht zu entfalten. Das Bild ist nun im „Kopf“ und im „Hirn“ und gleichzeitig nicht mehr vorhanden und nicht wiederherstellbar. Um auf andere Weise an das Bild zu kommen, schneide ich den „Kopf“ auseinander und schau was drinnen ist. Im Innersten ist die Acrylfarbe im geteilten Objekt noch feucht, „schwitzt“ und sieht blutig aus. Nach 1-2 Tagen ist die Schnittfläche getrocknet und verliert die Farbigkeit. Es verblasst und ähnelt einem medizinischen Präparat zweier Gehirnhälften.

Das nun dreidimensional komprimierte Tafelbild wird zum Ausgangspunkt fast obsessiver konzeptualer Überlegungen, in der ein Kunstwerk eingeschlossen ist, aber gleichzeitig als Idee immer erhalten bleibt. Es birgt unzählige Möglichkeiten der Entfaltung und Bearbeitung, steht aber gleichzeitig als Konzept Kunstwerk für sich selbst, ähnlich dem menschlichen Gehirn.

Ein strukturales Objekt?                                                                                                                         

                                                                                                                                                                                                                   

Zsuzsi Vecsei 2024

Scheibchenweise vom Bild zum strukturalen Objekt

Zsuszi Vecsei 2024

„The pleasure that you get of this work is the pleasure of your own thinking, - that brings a smile” … Joseph Kosuth.

Conceptual art ist intellektuelle Kunst. Sie setzt Wissen und Bereitschaft zur Auseinandersetzung voraus Sie braucht nicht schön im ästhetischen Sinn zu sein, sondern soll zum Denken anregen. Die Idee ist das Kunstwerk, nicht ihre Ausführung.                                   ​

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